Was sind Zecken?

Gefährliche Wald- und Wiesenbewohner

Die in Mitteleuropa am weitesten verbreitete Zeckenfamilie ist die der Schildzecken (Ixodidae). Diese kleinen Spinnentiere ernähren sich von Blut und sind nur 1 bis 7 mm groß. Als Wirte dienen der Zecke zahlreiche Säugetiere, Vögel, Reptilien und nicht zuletzt der Mensch. Zweifelhafte Berühmtheit haben die Zecken als Überträger gefährlicher Krankheiten erlangt.

Zecken haben im ausgewachsenen Stadium 8 Beine und sind vorne mit einem Stechrüssel mit Widerhaken ausgerüstet.

Der Gemeine Holzbock (Ixodes ricinus) ist in Deutschland die häufigste Zeckenart. Holzböcke lauern insbesondere auf Gräsern, im Laub, auf niedrigen Sträuchern und klettern nur selten höher als 1 m. Die gefährlichen Blutsauger sitzen mit Vorliebe überall dort, wo Mäuse und Igel unterwegs sind. Man findet sie auch in Grünanlagen in der Stadt und sogar im eigenen Garten.

Zecken werden schon bei 7° C Außentemperatur aktiv, die bei uns auch schon an sonnigen Wintertagen erreicht werden kann. Man muss also das ganze Jahr über mit Zecken rechnen.

Zecken entfernen

Zecken: Die unsichtbare Bedrohung

Wittert die Zecke ihr Opfer, lässt sie sich im Vorbeigehen von ihm abstreifen, steigt an dessen Kleidung auf, krabbelt unbemerkt darunter und sucht am Körper eine gut durchblutete Stelle zum Blutsaugen. Bevorzugt versteckt sie sich beim Menschen im Intimbereich oder in der Achselhöhle, um festen Halt zu haben und so ein Kratzen oder Scheuern ihrer Opfer unbeschadet zu überstehen.

Der Speichel der Zecke enthält betäubende Substanzen, so dass der Zeckenstich oft gar nicht bemerkt wird. Im Extremfall dauert der Saugakt der Zecke bis zu 2 Wochen bis sie entdeckt und entfernt wird.


Warum sind Zecken so gefährlich?

Zecken sind wegen der Vielzahl an Krankheitserregern, die sie in sich tragen können, viel bedrohlicher für unsere Gesundheit als die heimischen Mücken. So kann ein Stich schwere Folgen haben. Nicht nur die Lyme-Borreliose und die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) gehören zu den durch Zecken übertragenen Krankheiten, sondern auch die Ehrlichiose, Babesiose, Rickettsiose und die Tularämie (Hasenpest).

Auf diese Symptome sollten Sie nach einem Zeckenstich achten:

Symptome der FSME

Bei einem Zeckenstich können Viren auf den Menschen übertragen werden, die eine FSME auslösen. Zu den typischen Symptomen der FSME zählen hohes Fieber, Kopfschmerzen, Gleichgewichtsstörungen und erhöhte Schläfrigkeit. Auch weitere Symptome wie z. B. Lähmungen können hinzukommen. Nach einer Inkubationszeit von 2 bis 20 Tagen kommt es zur ersten Erkrankungsphase, die oft mit einer Sommergrippe verwechselt wird, da sie mit Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen einhergeht. Unter Umständen ist die Erkrankung nach Abklingen der Symptome bereits überstanden. Wenn die Erkrankung in die zweite Phase übergeht, befällt das FSME-Virus das zentrale Nervensystem. In der Folge kommt es zu einer Entzündung der Hirnhäute, des Gehirns und sogar Rückenmarks. Dann können neben der Hirnhautentzündung auch Bewusstseins- und Sprachstörungen sowie Lähmungen am Körper auftreten. Wichtig: Wenn Sie diese Symptome an sich oder Ihrer Familie nach einem Zeckenstich wahrnehmen, gehen Sie unverzüglich zum Arzt! Glücklicherweise kann man sich gegen FSME impfen lassen. Diese Impfung ist besonders empfehlenswert, wenn man in einem Risikogebiet lebt und sich gern in der Natur aufhält. Zum Aufbau des Impfschutzes sind 3 Impfungen erforderlich. Eine Auffrischimpfung sollte nach 3 Jahren erfolgen, falls das Ansteckungsrisiko weiter besteht.

Symptome der Borreliose

Die Lymeborreliose oder Lymekrankheit ist eine Infektionskrankheit, die durch das Bakterium Borrelia burgdorferi oder verwandte Borrelien aus der Gruppe der Spirochäten ausgelöst wird. Die in mehreren Stadien verlaufende Erkrankung kann verschiedene Organe betreffen, speziell die Haut, das Nervensystem und die Gelenke. Erstes Erkennungszeichen der Borreliose ist die so genannte Wanderröte, die oft - aber nicht immer - ausgehend vom Bereich des Zeckenstichs auftritt. Im weiteren Verlauf kann es dann zum Beispiel zu brennenden Nervenschmerzen, Taubheitsgefühlen, einer Gesichtslähmung oder Hirnhautentzündung kommen. Die Bakterien können auch das Herz befallen. Monate bis Jahre nach der Infektion kann es zu chronischen Gelenkentzündungen (Lyme-Arthritis) kommen. Gegen die Borreliose gibt es keine Schutzimpfung. Die Borreliose-Therapie besteht aus der Gabe von Antibiotika. Je früher eine Behandlung eingeleitet wird, desto schneller bilden sich die Borreliose-Symptome zurück und gleichzeitig sinkt auch die Komplikationsrate. Bei der Auswahl der Wirkstoffe und der Dosierung berücksichtigt der Arzt unter anderem das Krankheitsstadium und das Alter des Patienten.

Borreliose- und FSME-Risikogebiete

Borreliose und FSME sind schwerwiegende Erkrankungen, die durch Zecken übertragen werden können. Während man früher davon ausgehen konnte, dass FSME vor allem in Süddeutschland auftritt, kann man das leider heutzutage nicht mehr so pauschalisieren. Die Gebiete haben sich in den letzten Jahren stark ausgeweitet und man muss davon ausgehen, dass sie das auch weiterhin tun. Das Robert Koch-Institut (RKI) informiert auf seiner Website, in welchen Regionen die Gefahr, sich mit FSME zu infizieren, besonders groß ist.

Anders als bei FSME ist die Gefahr einer Borreliose-Infektion nicht auf bestimmte Gebiete reduziert, sondern besteht bundesweit.

Zu den Risikogebieten von FSME und Borreliose


Zecken sicher entfernen

Zecken müssen so schnell wie möglich entfernt werden. Je länger man damit wartet, desto höher wird das Risiko, dass Krankheitserreger übertragen werden.

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Wissenswertes über Mücken, Zecken und VITICKS®

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